Sportlich aktiv im Winter

01.11.2022
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Tipps für drinnen und draußen

Die kalte Jahreszeit lässt vielen Menschen ihren inneren Schweinehund unüberwindbar scheinen. Sportliche Aktivitäten bleiben auf der Strecke und der Lebkuchen schmeckt besonders gut. Bewegung an der frischen Luft ist jedoch auch im Winter wichtig, um gesund und glücklich zu bleiben.

Doch selbst bei Minusgraden sollte regelmäßige körperliche Betätigung fest in den Alltag integriert werden. Bewegung im Freien stärkt das Immunsystem und hebt die Laune. Außerdem benötigt der Körper an kalten Tagen besonders viel Energie, um seine Normaltemperatur zu halten und verbrennt dementsprechend mehr Kalorien.

„Sport ist die optimale Auszeit, um dem Vorweihnachtsstress hin und wieder zu entkommen. Zugleich tut er Körper und Geist besonders gut und beugt sogar möglichen Festtagspfunden vor. Ob im Freien, in einer Sporthalle oder einem Studio ist dabei erst einmal egal“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der Barmer.

Um Verletzungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, jede Trainingseinheit mit dem Aufwärmen zu beginnen und mit einigen Dehnübungen abzuschließen.

Die Gelenke schonen
Wer aus vollem Herzen dem Wintersport frönen will und sich auf Abfahrt- und Langlaufski oder das Snowboard stürzt, sollte dabei immer die Gelenke im Blick behalten. Gerade Freizeitsportler bereiten sich oft nicht ausreichend auf die Piste vor. Doch das Risiko auf Bänderdehnungen und -verletzungen, Kreuzbandrisse, Meniskusschäden und mehr fährt mit.

Abhilfe können hier Kniebandagen aus dem Sanitätshaus bringen. „Eine Kniebandage kann durch ihre Stützfunktion das Führen des Kniegelenkes erleichtern,“ erklärt Dr. med. Christina Valle vom Komitee Prävention bei der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA). Allerdings ersetze sie kein gezieltes Muskel- und Koordinationstraining. Ihr Tipp: „Wer sich beim Sport im Knie instabil fühlt, sollte das vor dem Griff zur Bandage stets ärztlich abklären lassen.“

Gemeinsam aktiv werden
Ob alleine oder gemeinsam mit Familie oder Freunden – sportliche Outdoor-Aktivitäten sollten ganzjährig zum Alltag gehören.
„Vor allem moderater Ausdauersport sorgt für Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Die dabei freigesetzten Glückshormone, sogenannte Endorphine, sind sehr wichtig für die psychische Gesundheit“, so Steinbach. Als gemeinsame Aktivität eignet sich beispielsweise eine Schlittenfahrt, ein Ausflug zum Eislaufen oder ein ausgiebiger Adventslauf mit der gesamten Familie.

Mobil mit Rollator und Gehstock
Beim Winterspaziergang kommen übrigens auch Menschen mit Rollator und Gehstock in Bewegung. Wer keinen Outdoor-Rollator mit Profilreifen hat, kann im Sanitätshaus nach nachrüstbaren Winterreifen fragen.  Ansonsten gelten bei glatten Straßen für Rollator-Benutzer die gleichen Grundsätze wie für jeden Fußgänger.

Die Seniorenliga rät bei nassem Laub oder auf Schnee dazu, bewusst in kleinen Schritten zu gehen. Des Weiteren sollte man immer auf die Beschaffenheit der Wege und auf festes Schuhwerk mit Profilsohle achten. Außerdem müssen die Rollator-Bremsen gut funktionieren. Viele Sanitätshäuser bieten einen kostenlosen Sicherheitscheck des Gefährts an.

Im Sanitätshaus gibt es auch sinnvolle Accessoires für die nasskalte Jahreszeit wie beispielsweise einen fest am Rollator montierbaren Regenschirm in Signalfarbe oder spezielle Rollatorhandschuhe.

Und für den sicheren Tritt sorgen Schuh-Spikes, die es ebenfalls im Sanitätshaus des Vertrauens gibt. Diese werden um den Schuh geschnallt und sorgen auch auf rutschigem Schnee für Stabilität. Ebenfalls sind dort sogenannte Eis-Krallen für den Gehstock erhältlich, die sich in Schnee und Eis festbeißen.

Fitness im Wohnzimmer
Wenn es einen überhaupt nicht nach draußen zieht, dann kann auch in den eigenen vier Wänden trainiert werden. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) empfiehlt beispielsweise Mini-Trampoline. Schon wenige Minuten Springen verlangen dem Körper einiges ab und fordern Körperspannung und Kondition gleichermaßen.

Wichtig bei der Wahl des Trampolins ist eine einfache Handhabung zum Verstauen und Aufbauen. Zusätzlich sollte die Federung weich und sanft sein, um gelenkschonend springen zu können.

Um gezielt Kraft aufzubauen und Rückenschmerzen vorzubeugen, ist ein Im- und Expander ein praktisches Hilfsmittel. Das Besondere: Sowohl beim Auseinanderziehen, als auch beim Zusammendrücken sind die Muskeln durch Widerstände gefordert. Schon mit leichten Übungen ist ein effektives Muskeltraining für den ganzen Oberkörper möglich.

Entspannung durch Faszientraining
Wer seinen Muskeln nach einem anstrengenden Workout etwas Gutes tun will oder sich nach sanften Bewegungen sehnt, wählt stattdessen Faszienrolle oder Faszienball als Hilfsmittel. Sie ermöglichen mit einfachen Bewegungen eine wohltuende Massage der bindegewebigen Muskelhüllen. Die sogenannten Faszien werden auf diese Weise elastisch und funktionsfähig gehalten. Sind sie verklebt und verhärtet, können Verspannungen und Schmerzen auftreten.

Vibrationsrollen ermöglichen zusätzlich eine Stimulation der tieferliegenden Muskeln und Nerven. Der Effekt: Das zentrale Nervensystem arbeitet intensiver und die bearbeitete Muskulatur gewinnt an Kraft. Wichtig ist laut AGR, dass die Produkte zur Faszienmassage robust und formstabil sind, da sie dem Körpergewicht standhalten müssen.

Text: © MTD-Verlag 2022